SC Bonn/Beuel gewinnt die Meisterschaft in der NRW-Klasse !

Der letzte Spieltag der NRW-Klasse 4 war an Spannung nicht zu überbieten. Vier Mannschaften (SG Niederkassel, SV Welper, Langenfelder SF sowie unsere 1.Vertretung) lagen punktgleich an der Spitze und stritten sich um den Meisterschaftstitel der mit dem direkten Aufstieg in die NRW-Liga belohnt werden sollte. Der SC Bonn/Beuel hatte dabei die beste Ausgangsposition, da man ganze 3 Brettpunkte in der Zweitwertung vor den Konkurrenten lag. Beim Auswärtskampf  in Solingen bei den für Solingen IV bedeutungslosen letzten Spieltag sollte also ein „einfacher“ Sieg reichen, die Konkurrenz müsste dann schon mindestens 7,5 Punkte holen.

In der Besetzung Haag, Lorenz R, Hoppe, Albrecht, Dzierzenga, Gikas, Rosskothen und Damm waren wir in  diesem wichtigsten Mannschaftskampf der Saison gut aufgestellt. Der Gegner trat ersatzgeschwächt an, was uns natürlich in die Karten spielte.

Der Druck, der auf uns allen lastete, war jedoch deutlich sichtbar und gipfelte in fragwürdige Entscheidungen. Im frühen Partieverlauf wurden gleich 4 Partien Remis gegeben, darunter an Brettern an denen wir ein deutliches Rating-Plus hatten. Die Aufgabe, den einen Punkt mehr zu holen, wurde somit an die noch spielenden Mannschaftskameraden abgegeben.

Es war allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar, von wem der „ganze“ Punkt kommen sollte. Die Partien von Oliver Albrecht und Thilo Hoppe hatten wenig Gewinn-Potenzial, an den Brettern von Roger Lorenz und Yannic Damm konnte dagegen noch alles passieren.

Das nächste Remis zum zwischenzeitlichen 2,5 – 2,5 dann am Brett 4 bei Oliver Albrecht. Zu dem Zeitpunkt führten unsere Konkurrenten SG Niederkassel und SV Welper in ihren Mannschaftskämpfen, hatten aber auch schon Punkte abgegeben so dass wir „einfach nur“ gewinnen mussten.

Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach wilden taktischen Verwicklungen an Brett 8 bei Yannic Damm gerieten wir plötzlich mit 2,5 – 3,5 in Rückstand. Ein Schock bei unserer gesamten Mannschaft. Die ersten Zuschauer verließen bereits den Spielsaal.

Kurz danach ein Fünkchen Hoffnung. Der Gegner von Roger Lorenz opferte „grundlos“ eine Figur. Roger nahm das Geschenk dankbar an, umschiffte jegliche Gefahren und sorgte souverän für den 3,5 zu 3,5 Ausgleich.

Und so verblieb einzig und allein die Partie von Thilo Hoppe an Brett drei. Für Thilo Hoppe ein Deja-vu. Vor drei Jahren standen wir schon einem kurz vor dem Aufstieg. In Porz gab es einen Stichkampf und auch damals war es Thilo Hoppe mit der letzten Partie und der Last, den Aufstieg mit einem Sieg zu sichern. Eine deutlich bessere Stellung konnte er damals nicht gewinnen.

Diesmal sah es völlig trostlos aus. Ein ausgeglichenes Doppelturm-Endspiel mit gleicher Bauernzahl. Doch Thilo fand einen Weg, seinen Gegner zu beschäftigen. Was dann passierte, ließ die Euphorie bei seinen zuschauenden Mannschaftskollegen in die Höhe schießen.

4,5 – 3,5 Sieg und Aufstieg !! Der Jubel kannte keine Grenzen, der letzte Meisterschaftstitel (wenn man die Titel in der Verbandsliga weglässt)  liegt 30 (!) Jahre zurück. Damit steuern wir auf ein neues Kapitel zu und hoffen, dass die Reise länger dauert als damals in den 90er Jahre.

You may also like...