Immer wieder (schlechte) Endspiele (Teil 1)

In unserer Rubrik „Analyse“ stellen Vereinsmitglieder Partien oder Partiestellungen (Eröffnungen, Taktik, Endspiele usw.) aus der eigenen Praxis vor.

Im 1.Beitrag zu dieser Rubrik analysiert Roger Lorenz das Endspiel seiner vor kurzem gespielten Partie aus der Regionalliga SVM beim Brühler SK.

Beitrag und Analyse von Roger Lorenz:

Fast jeder Schachspieler kennt das. Man spielt eine gute Partie, die Eröffnung gelungen, im Mittelspiel nichts eingestellt, strategisch keinen groben Schnitzer gemacht und ganz am Ende im Endspiel macht man dann doch den einen Fehler, der den halben Punkt kostet.

Ärgerlich.

Warum sind Endspiele so kompliziert, warum macht man in dieser Phase so viele Fehler? Da gibt es sicherlich eine Menge Gründe, aber aus meiner Sicht sind die wichtigsten:

  • In der Regel entstehen Endspiele nach 3-4 Stunden Spielzeit; man ist dann einfach nicht mehr so richtig fit.
  • Die wenige Zeit, die man für Schach hat, nutzt man statt für das Endspielstudium lieber für andere Schwerpunkte wie Blitzen und Schacheröffnungen; das macht einfach mehr Spaß.

Am ersten Punkt kann ich nichts ändern. Aber da ich in letzter Zeit doch einige Endspiele misshandelt habe, habe ich mir vorgenommen, an dem zweiten Punkt anzusetzen. Also mehr Zeit für das Endspielstudium aufzubringen.

Damit fangen wir gleich an und beginnen mit einem Bauernendspiel. In meiner Partie mit dem Spieler Alex Peters aus Brühl war nach dem 42. Zug von Weiß die folgende Stellung erreicht worden

Grundsätzlich habe ich bei meinen Berechnungen die Variante b gesehen. Leider habe ich mich selber nicht getraut und habe mein Glück im Turmendspiel gesucht. Dieses wird dann im zweiten Teil gezeigt.

Zur Überbrückung bis zum zweiten Teil noch ein einfache Teststellung (aus einer Analyse von Euwe zu der Partie Nimzowitsch-Chigorin, Karlsbad 1907). Schwarz am Zug.

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