Immer wieder (schlechte) Endspiele (Teil 2)

Im 2.Teil der Analyse seiner vor kurzem gespielten Partie aus der Regionalliga SVM beim Brühler SK behandelt Roger Lorenz das Turmendspiel, in das er nach 42.f5 (siehe Teil 1 vom 23.03.2016) eingelenkt hat.

Beitrag und Analyse von Roger Lorenz:

Nachdem ich es wie im ersten Teil erläutert versäumt hatte, in ein ausgeglichenes Bauerendspiel über zu gehen, erreichten wir nach 52 Zügen folgende Stellung. Eigentlich war ich mit der Stellung zufrieden, da ich nicht sah, wie mein Gegner seine Stellung verbessern konnte.

Hier musste ich mich entscheiden, welchen Trick ich versuchen würde. Zwei Möglichkeiten gibt es, bei beiden sah ich aber die Widerlegung. Wie trifft man jetzt die Entscheidung?

Bei dem ersten Trick schien mir die Wahrscheinlichkeit, dass mein Gegner darauf reinfallen würde, sehr gering. Aber wenn er reinfällt, dann wäre es direkt Remis gewesen.

Der zweite Trick war deutlich schwieriger zu erkennen, hatte aber den Nachteil, dass die Stellung dann wahrscheinlich immer noch verloren war, obwohl ich nicht erkennen konnte, wie mein Gegner das bewerkstelligen könnte.

Diese Stellung wollte ich erreichen. Wie schätzt ihr die Stellung ein? Kann Weiß die schwarze Festung aufbrechen? Welche Stellungen muss Schwarz unbedingt vermeiden?

Die Auflösung gibt es im dritten Teil. Ich bin aber auch an eurer Meinung interessiert.

 

Lösung zu der Teststellung aus dem ersten Teil:

Die folgende Stellung ist einer Analyse von Euwe zu der Partie Nimzowitsch-Chigorin, Karlsbad 1907 entnommen. Schwarz am Zug.

Es sieht so aus, als ob Schwarz in Schwierigkeiten steckt. Grundsätzlich hat er zwei Möglichkeiten.

  1. Den Bauern direkt auf die Reise schicken, also 1… d2. Dann folgt aber 2. Ke2 und der Bauer ist gestoppt (2… Kc3 3. Kd1).
  2. Den Bauer mit dem König unterstützen. Also 1… Kc3 2. h7 d2 3. h8D mit Schach.

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