Als einen klassischen Fehlstart konnte man die bisherigen drei Runden der 1.Mannschaft bezeichnen. Auf zwei Niederlagen folgte in der 3.Runde ein schwer erkämpfter Sieg gegen Bergneustadt. Man hatte in keinem der Mannschaftskämpfe bisher überzeugt.
In der 4.Runde waren wir zu Gast beim Traditionsverein Svg 1920 Plettenberg, der zur seiner besten Zeit in der Bundesliga gespielt hat. Trotz schlechter Rahmenbedingungen (lange Anreise, späterer Beginn um 13 Uhr wegen Volkstrauertag) konnten wir mit allen verfügbaren Spielern aus der 1.Mannschaft antreten.
Zum Verlauf des Mannschaftskampfes:
Früh (nach ca. einer Stunde) konnten wir in Führung gehen. Der Gegner von Matthias Koch probierte es mit der Aljechin-Verteidigung. Fast sämtliche Eröffnungsbücher über die Aljechin-Verteidigung (ich habe selber mehrere) empfehlen nach 1.e4 Sf6 2.Sc3 den Zug e5 mit der Begründung, dass die Wiener Partie keine Eröffnung ist, die Schwarz fürchten muss. Sie wird von den Profis weitestgehend gemieden. Man hat also quasi mit Zugumstellung eine für Schwarz angenehme Eröffnung erreicht.
Die Bücher ignorieren jedoch einen Umstand, der nicht zu vernachlässigen ist. Was ist, wenn Weiß sowieso auf 1.e4 e5 die Wiener Partie spielt, also quasi ein „Experte“ der Eröffnung ist? Dann liegt der „psychologische“ Vorteil klar auf der Seite von Weiß. Genau in diese Falle ist der Gegner von Matthias getappt, wir konnten den ersten Sieg verbuchen.
Auch an Brett 1 gewann Martin Haag relativ schnell, nachdem er mit ein wenig Glück die gute Vorbereitung seines Gegners überstand und einen Fehler eiskalt ausnutzen konnte. Nachdem Arnd Rosskothen und Alexander Gaul in ihren Partien früh Remis vereinbarten, hatten wir einen komfortablen 3-1 Vorsprung. In den restlichen Partien standen Roger Lorenz und Christian Görgen besser, Thilo Hoppe hatte einen Minusbauer und Basilius Gikas stand glatt auf Verlust.
Doch das „Glück“ war in dieser Saison endlich einmal auf unserer Seite. Beide besserstehenden Partien wurden gewonnen, Thilos Gegner bot zur späten Stunde Remis an, nachdem es um nichts mehr ging und an Brett 4 kam es zum Zeitnotdrama, bei dem der Gegner von Basilius ein Matt übersah. Der Mannschaftssieg war mit 6,5 – 1,5 nach dem Verlauf deutlich zu hoch, letztendlich aber verdient.
Hohen Unterhaltungswert hatte die Zeitnotphase vor dem 40.Zug an Brett 4. Weiß stand zwar auf Gewinn, die Stellung bot jedoch einige taktische Finessen, die für Zeitnot ungeeignet oder der Rettungsanker (je nachdem aus welcher Perspektive man es sieht.) sind.
Kommentare von Basilius Gikas: