Nach vier Siegen in Folge liegt Hans-Bernd mit einer 100%igen Ausbeute auf Platz 2 der Liste der Topscorer der Bezirksliga:
Topscorer der Bezirksliga Schachbezirk Bonn/Rhein-Sieg
Die von ihm geführte zweite Mannschaft konnte nach mäßigem Start – zwei Unentschieden und eine unglückliche Niederlage – am letzten Sonntag gegen die vierte Mannschaft des GSK endlich den ersten Saisonsieg feiern.
Es folgt ein Bericht von Matthias Koch:
Dabei ließ sich die Sache zunächst gar nicht gut an. Carsten sah sich mit dem Farajowicz-Gambit konfrontiert, fand nicht die rechten Mittel gegen den schwarzen Angriff und musste nach einem lehrbuchmäßigen Damenopfer früh die Waffen strecken. Steffens Gegner stellte als Weißer im Sämischangriff des Königsinders gefährliche Drohungen am Damenflügel auf, und an den anderen Brettern schien das Spiel lange Zeit ergebnisoffen.
Kurios auch die Stellung am ersten Brett ausgangs der Eröffnung, einer Wiener Partie: Nach dem 13. Zug von Weiß standen alle noch verbliebenen Figuren des Schwarzen (König, beide Läufer, beide Türme und sechs Bauern) auf ihren Ausgangsfeldern. Doch wie schon Steinitz lehrte, muss das nicht unbedingt von Nachteil sein, solange die Stellung keine Schwächen aufweist. In der Tat gelang es Matthias nicht, seine bessere Entwicklung in einen greifbaren Vorteil umzumünzen. Kurz vor dem 40. Zug willigte er in eine Zugwiederholung und damit ins Remis ein.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Blatt an den anderen Brettern aber schon gewendet. Zwar konnte Frank seine Stellung nach Qualitätsverlust nicht halten, doch Reinhard gewann einen wichtigen Bauern und profitierte in der Folge davon, dass sein Gegner in dem entstandenen Turmendspiel den Faden verlor.
Philipp gelang es in sehenswerter Weise als Nachziehender gegen die Nimzowitsch-Larsen-Eröffnung die Initiative zu ergreifen, Schritt für Schritt auszubauen und schließlich mit beiden Türmen die offene g-Linie und mit einem unvertreibbaren Springer das Feld d4 zu besetzen, während der weißfeldrige Läufer des Gegners hinter den eigenen Bauern vergeblich nach Luft schnappte. Als der erdrückende positionelle Vorteil sich in ein materielles Übergewicht verwandelte, gab Weiß auf.
Auch Dr. Moroz drang mit Schwarz im zweiten Königsinder des Tages auf der g-Linie entscheidend in das gegnerische Lager ein.
Hans-Bernd wiederum nutzte das räumliche Übergewicht, das er gegen eine zu passiv geführte Damenindische Verteidigung erzielt hatte, zunächst dazu, die schwarzen Kräfte am Königsflügel zu binden, bevor er auf der anderen Brettseite mit einem Bauern durchbrach, was den Gegner erst eine Figur und dann noch die Qualität kostete.
Schließlich kam auch Steffen noch, gestützt auf einen vorgeschobenen Freibauern, zum Gegenangriff.
Zwar konnten die zurückeilenden weißen Figuren die Umwandlung des Bauern verhindern, ja, drohten sogar, ihn zu erobern, doch just in diesem Moment stellte Steffen den Gegner mit einer „petite combinaison“ vor die Alternative Matt oder Damenverlust.
Am Ende hieß es somit 5,5 zu 2,5 für uns, womit wir Anschluss an das Mittelfeld gefunden und Zuversicht für die verbleibenden vier Runden der Saison gewonnen haben.
Godesberger SK IV – SC Bonn/Beuel II 2,5 – 5,5
Brett | Godesberger SK IV (Spieler) | DWZ | SC Bonn/Beuel II (Spieler) | DWZ | Resultat |
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1 | Schmidt, Eckard | 1914 | Koch, Matthias, Dr. | 2001 | ½ – ½ |
2 | Schäfer, Timo | 1830 | Lorenz, Steffen | 1953 | 0 – 1 |
3 | Müller, Dominik | 1797 | Wöltge, Carsten | 1845 | 1 – 0 |
4 | Henn, Peter | 1755 | Moroz, Boris, Dr. | 1905 | 0 – 1 |
5 | Seyl, Frank | 1782 | von der Lippe, Hans-B. | 1773 | 0 – 1 |
6 | Boysen, Christopher | 1685 | Auschkalnis, Reinhard | 1552 | 0 – 1 |
7 | Bitsch, Heinz | 1685 | Krukowski, Frank | 1428 | 1 – 0 |
8 | Große-Gehling, Thomas | 1659 | Boos, Philipp | 1668 | 0 – 1 |