Bericht von Roger Lorenz:
Nachdem ich letzten Samstag das neue Chessbase Magazin (Nr. 204) im Briefkasten gefunden habe, habe ich mir als erstes die Theorie Artikel angeschaut. Schließlich ist der erste Mannschaftskampf schon in einer Woche und so langsam wird es Zeit, mit der Vorbereitung zu beginnen. Meine Hoffnung, in dem Magazin die eine oder andere Idee für den Mannschaftskampf zu finden, hat sich leider nicht erfüllt. Dafür hatte ich aber bei der Rubrik Eröffnungsfallen von Rainer Knaak ein Deja Vu Erlebnis.
Zu der Stellung nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 d5 4.cxd5 exd5 5.Lg5 Le7 6.e3 0-0 7.Ld3 schreibt Knaak (Seite 21, CBM 204): „Matthias Blübaum demonstriert, dass es heute noch möglich ist, neue Fallen zu kreieren. Mit 7. Ld3 hat Weiß eine Drohung aufgestellt: 8.Lxf6 und 9.Dh5.“ Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele Spieler in dieser Stellung ohne groß zu überlegen 7…b6 spielen, und dann schnappt die Falle zu. Blübaum spielte jedoch 7…Te8. Der italienische GM bemerkte den Unterschied nicht und fand sich dann in einer schlechten Stellung wieder, die Blübaum dann gekonnt in einen vollen Punkt umwandelte.
Die Aussage von Rainer Knaak, dass Te8 eine neue Idee ist, ist aber so nicht korrekt. Bereits vor 22 Jahren hat Werner Ehlers mir diese Falle gestellt, in die ich dann ebenfalls getappt bin. Es ist zumindest ein kleiner Trost, dass ich mich hier in guter GM-Gesellschaft befinde. Korrekt hätte Rainer Knaak also schreiben müssen: „Matthias Blübaum nutzt eine Idee von Werner Ehlers, um bei der Europameisterschaft einen vollen Punkt zu erzielen“.
Zum Beweis hier noch meine Partie gegen Werner. Ich habe diese zwar noch gewonnen, stand zwischenzeitlich aber klar auf Verlust.