Endspieltraining mit Philipp Boos

Als auf der letzten Jahreshauptversammlung unser Vereinsmitglied Philipp Boos mit dem Vorschlag kam, die freien Spieltage mit einem Schachtraining zu nutzen, war wie meistens bei neuen Vorschlägen eine gewisse Skepsis vorhanden.

 

Mittlerweile haben bereits zwei Trainingseinheiten stattgefunden, die das Thema Bauernendspiele beinhalteten. Philipp Boos hat sowohl  die elementaren Regeln dieses Endspieltypus vorgestellt als auch an komplexeren Beispielen die praktische Seite verdeutlicht. Auch die erfahrenen Mitglieder mussten eingestehen, dass ihnen die ein oder andere Auffrischung der Theorie gut getan hat. Wie üblich bei  Schachtrainings hat sich unter den Zuhörern eine lebhafte Diskussion entwickelt, und die Lösung der Endspiele wurde gemeinsam unter der gekonnten Leitung von Philipp Boos erarbeitet.

 

Am morgigen Dienstag (23.05.2017, Beginn 19:30 Uhr) findet eine weitere Trainingseinheit statt, Thema ist diesmal „Läufer gegen Bauern“. Das Training ist allen Mitgliedern aber auch Gästen zu empfehlen.

 

Ein Einwand bei der Vorstellung der Endspiele war der, dass man ja solche Endspiele (teilweise sogar Studien) in der Praxis kaum erreicht. Ich selber war neugierig und habe einen Endspielfilter über meine persönliche Datenbank laufen lassen und war erstaunt, dass ich doch etliche Bauernendspiele mit den von Philipp Boos vorgestellten Motiven vorfand.

Exemplarisch hierzu drei Beispiele aus meiner Turnierpraxis mit teilweise gravierenden Fehleinschätzungen

1.Beispiel (Randbauer und vermintes Feld):

Im ersten Fall wickele ich ein gewonnenes Endspiel mit  Mehrqualität in ein elementares Bauernendspiel ab, das in der Theorie als Remis bekannt ist. Eine klare Fehleinschätzung.

 

2.Beispiel (Reservetempo):

Auch im zweiten Fall wickele ich ein gewonnenes Endspiel mit  Mehrqualität in ein Bauernendspiel ab, diesmal habe ich jedoch meine Lektion gelernt, und das Motiv „Reservetempo“ im Bauernendpiel sichert mir den ganzen Punkt.

3.Beispiel (Reti Studie):

Geradezu spektakulär ist das 3. Beispiel, weil es das Motiv der berühmten Réti-Studie beinhaltet, die Philipp Boos auch in seinem Training vorgestellt hat.

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